Am 6. September 1944 wurde Brigitte Nolden in Celle geboren. Wahrscheinlich waren die ersten lauten Geräusche, die sie hörte, Sirenen. Die erste Nacht ihres Lebens verbrachte sie mit ihrer Mutter im Luftschutzkeller der Klinik. Hochschwanger war Ilse Nolden aus dem zerstörten Harburg geflüchtet und war nach der Entbindung bei Bauern in der Heide einquartiert worden. Heimlich hörte sie nachts unter der Bettdecke Radio London und informierte sich über das Kriegsgeschehen und das Nahen der Bombergeschwader. Harry Nolden war an der Westfront vermißt. „Während ich 2018, basierend auf den Lebenserinnerungen meiner Mutter, die Geschichte meiner Familie aufschrieb, kam mir die Idee zu der Serie mit den Volksempfängern. Die Basis bildeten ältere Zeichnungen und Gouachen, die ich mit zerschnittenen Fotos von Volksempfängern überklebte.“

Brigitte Nolden Fernes Rauschen

Die Bevölkerung in Afganistan und im Vorderen Orient berichtet von einem ständigen, unheimlichen Rauschen und Brummen in der Luft. Das rührt von den Drohnen her, die ununterbrochen über ihren Köpfen fliegen um einem etwaigen Terrorangriff zuvorzukommen. Jederzeit kann ein Schlag aus der Luft von einer fernen Kontrollstation aus gesteuert, erfolgen. Jederzeit kann es heißen: „TARDET ENGAGED - (Das Ziel ist freigegeben) um ein Todesurteil ohne Prozess aus der Luft zu vollstrecken.